Geschichte vom Doppeldecker "Hatz"
Hatz biplane
1968 hob der 1te Hatz Doppeldecker in Gleeson, Wisconisn USA ab. John Hatz der Erbauer vom Hatz, war im Besitz eines Waco's OX-5, welcher ein grosser Doppeldecker ist und dementspechend auch viel Treibstoff braucht. Er konstruierte und baute seinen "kleinen" Doppeldecker nach dem Vorbild der klassischen Waco's der 30er Jahre.
Als Rumpfaufbau wählte er einen Stahlrohrrumpf. Den unprofilierten Heckaufbau aus Stahlrohren (Seiten- und Höhensteuer), den 4-Zylinder Boxermotor mit der teilweisen Verschalung sowie das Fahrwerk übernahm er grösstenteils vom Piper Cup. Die Flügel sind bis zu den Druckstangen aus Holz gefertigt und die Anlenkung der Ruder mittels Stahldraht angesteuert.
Dieser Prototyp fliegt bis heute und ihm folgten mehr als 200 Hatz in verschiedenen Ausführungen.
Hatz CB-1
Dudley Kelly übernahm das original Design von John Hatz und entwickelte daraus den CB-1.
Verschiedenste Ausführungen sind daraus entstanden mit Motorleistungen von 85hp bis zu 180hp.
Hatz Classic
Billy Dawson aus Seguin, Texas, baute den 3ten Typ der Hatz Doppeldecker.
Dieses Flugzeug unterscheidet sich in vielen Punkten vom Original CB-1 Hatz. Diese Modifikation erhielt den Namen Hatz Classic und hob 1996 zum ersten Flug ab.
Die hauptsächlichsten Änderungen sind:
- Die Formgebung vom Rumpf ist viel runder und ergibt so den Stil der schön geformten Flugzeuge der 30er Jahre wider
- Der grössere Motor wurde voll eingeschalt
- Zur Anlenkung der Ruder wurden an Stelle von Drähten Zug/Druck - Stangen verwendet
- Aluminium Querruder
- Die Sitze sind leicht nach hinten verschoben und man sitzt mehr liegend, was mehr Komfort und grössere Beinfreiheit mit sich bringt
- Modifizierter Flügelrandbogen
- Verschaltes Fahrwerk
Billy gelang es ein Flugzeug zu bauen, welches neben Spass beim Fliegen noch mehr Komfort mit sich brachte, dank bequemeren Sitzen und einem geräumigeren Cockpit.
Der Tankinhalt bietet eine angemessene Reichweite. Dank den überarbeiteten Windschutzscheiben gelangt sehr wenig Wind in das Cockpit.
Ein kleines Gepäckfach wurde hinter dem Pilotensitz im oberen Rumpfbereich angebracht.
Die normale Reisegeschwindigkeit liegt bei 115-120mph was den Classic vergleichbar macht mit starken Flugzeugen, wie zum Beispiel den Stearman.
Diese Charakterzüge machen den Classic zum angemessenen Reiseflugzeug.
Dank der Landegeschwindigkeit von 43mph ist der Classic gut geeignet für kleine Lande-/Startstrecken.
Die 1,000+feet Steigrate und die gute Steuerführung machen ihn
zum perfekten Flugzeug für limitierten Kunstflug. Manöver wie Standart Loopings, Fass Rollen und Hammerhead's sind kein Problem für Pilot und Flugzeug.
Das Leergewicht liegt bei 1,000 pounds
und die max. Abflugmasse bei 1,700 pounds verglichen mit den meisten heutzutage erhältlichen Exp.-Fl. hat man das Gefühl, in einem "richtigen" Fl. zu sitzen.
Das 50" Clark Y Flügelprofil ergibt einen guten Auftrieb bei tiefen Geschwindigkeiten.
Der Einfluss
vom Gewicht, Auftrieb und Flügelprofil machen den Hatz Classic zu einem sehr gutmütigen Flugzeug bei Landungen mit Seitenwind und Handhabung am Boden.
(Quelle: www.hatzclassic.com)
Hatz MS
Mehlin Smith’s Vintage CB-1 Hatz (MS)
Mehlin Smith aus Broadhead, Wisconsin USA, baute auf der Basis vom CB-1 Design den zur Zeit schönsten Vintage Hatz.
Dank dem grundüberholten Warner 145hp Sternmotor ist dieser Hatz einzigartig.
Mehlin baute dieses grossartige Flugzeug währen einer Zeitspanne von 27 Jahren(!) und die hauptsächlichsten Modifikationen ergaben einen speziellen 1930 Charakter:
- Alter 7-Zylinder Sternmotor
- Bendix Hochdruck-Räder den 1930er Jahren nachempfunden, mit grossem Durchmesser und glatten Pneus
- Das Seiten- und Höhensteuer wurde elliptisch geformt, mit geschwungener Eintrittskante am Höhensteuer. Die Partie zwischen Höhen- und Seitensteuer ist mittels einem Aluminiumcover bedeckt
- Anpassung der Formgebung vom Rumpf zur Einbindung vom Sternmotor
- 1930er Farbgebung
- Cockpit mit klassicher Instrumentierung und anderen Detail's wie den Steuerknüppel aus Holz
Aufgrund des höheren Gewichts vom Sternmotor im Vergleich zum üblicherweise eingebauten Licoming's, verlängerte Mehlin den Rumpf um 20.3cm. Es ist nicht sicher wie viel diese Änderung zur Längsstabilität beigetragen hat Mehlin's Hatz ist auf jedenfall einer der meist gelobten und best ausgewogensten Hatz Doppeldecker.
Mehlin's Hatz gab uns die Sicherheit und spornte uns an, auf der Basis vom Hatz Classic einen Hatz zu bauen, welcher das Aussehen der 30er Jahre Doppeldecker hat. Dank der Entwicklung des australischen Rotec 9 Zylinder Sternmotors wurde unser Projekt schliesslich möglich.
(geschrieben: H&S, Januar 2009)
Hatz Bantam
Der Hatz Bantam ist eine Weiterentwicklung vom Hatz CB-1 Doppeldecker, welcher in den späten 1960er Jahren von John Hatz konstruiert und erbaut wurde. Er wurde so modifiziert, dass der Jabiru 3300 mit 120hp eingebaut werden konnte. Um den leichteren Motor, welcher 178 lbs wiegt, einbauen zu können, wurde der Rumpf leichter gebaut und so entstand der "Bantam".
Das Leergewicht vom Bantam wurde erheblich reduziert und liegt bei circa 780lbs. Das max. Abfluggewicht liegt bei 1,320 lbs, was eine Zuladung von circa 540 lbs ergibt.
Dies macht den Bantam zu einem "Light Sport" Flugzeug.
Ohne die der relative Propellerposition vom O200 Continental Motor zu verändern (siehe CB-1 Pläne Seite 26), umfassen die Änderungen am Bantam:
- Das Leitwerk wurde um 4" nach vorne verschoben
- Die Flügel sind um 1-1/2" nach hinten verschoben
- Die Sitzposition samt Cockpit ist um 1" nach vorne verschoben
- Der Benzintank wurde von seiner ursprünglichen Position im Flügelmittelstück in den vorderen Teil vom Rumpf verschoben (Füllmenge: 18+ Gal)
- Die Flügelspannweite aller Flügel ist um 12" gekürzt
- Es hat nur am unteren Flügel Querruder
- Die Flügelrippen sind aus geformtem Aluminiumblech und die Flügelkreuzverspannung ist ebenfalls aus Aluminium
Die meisten Komponenten konnten dank der konstruktion mittels AutoCAD mit Wasserstrahlschneidmaschinen und gesteuerten Dreh- und Fräsmaschinen produziert werden. Das Ziel von Marc Marino ist es, Einzelteile oder auch ganze Bausätze zu produzieren. Gewisse Teile sind indentisch mit den anderen Typen der Hatz Palette und umgekehrt.
Der Prototyp Hatz Bantam, N.American Flyer z, wurde im August 2005 fertiggestellt.
(Quelle: www.hatzbantam.com)
Vintage Hatz
Der Hatz Classic weist sehr gute Flugeigenschaften auf, ist jedoch für unseren Geschmack mit der "spitzen" vollverschalten Motorenverkleidung zu modern. Ohne gewisse wirklich gute Details zu verlieren, wird der Vintage Hatz wieder das Aussehen der Waco's bekommen. Unser Vorhaben wurde erst durch die Marktlancierung des 9-Zylinder STernmotors der australischen Firma Rotec ermöglicht.
Auf der Basis der Hatz Classic Pläne wurden folgende Änderungen gemacht, um unserem Vintage Hatz das Aussehen eines Waco's zu verleihen:
- Neues eliptisches Leitwerk mit einer modifizierten Seitensteuerdämpfungsfläche. Der Dämpfungsflächen- einstellwinkel kann am Boden justiert werden.
Die Seitensteuerdämpfungsfläche ist getrennt vom Rumpf. Der Zwischenraum von Höhen- zu Seitensteuerdämpfungsfläche wird mittels einer Aluminium Abdeckung geschlossen
- Hochdruck "Bendix" Räder und ein stromlinienförmiges Fahrwerk (durch Holzunterbau) bespannt
- Neue Rumpfformgebung an Seiten und unten. Dazu wurde der hintere Rumpfrücken aus einem Holz- unterbau gefertigt. Darin ist ein Gepäckfach (Post-Sack) integriert, welches durch eine Seitenabdeckung erreichbar ist.
Der Cockpitbereich (Beplankung) wurde erhöht um den Vintage-Look zu bekommen und vorallem um den Sternmotor sauber zu integrieren.
Seitlich wurden nur 2 Stringer zur Formgebung angebracht und nicht 6 wie am Classic
- Das Auspuffsammelrohr wird mittels einer Chromstahlverschalung verkleidet, nach Vorbild des Waco QCF oder Stearman.
Vergaservorwärmung und Kabinenheizung wird dann von dieser Verschalung abgenommen
- Der Flügelrandbogen, die Austrittkante am Flügelmittestück und der Flügelanschluss zum Rumpf ähneln einem Waco QCF
- Der R3600 Sternmotor ist mit einem speziell hergestellten "Speedring" verkleidet.
Unser Ziel ist es, einen Doppeldecker zu bauen, welcher mit den neusten Materialien gebaut ist, jedoch das Aussehen der 1930er Jahre hat.
(geschrieben: H&S, Januar 2009)